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2011Bilder richtig verkleinern und schärfen
Es gibt inzwischen eine eigene Seite zum Thema „Web Sharpener“ mit einer ausführlichen Erklärung. Klicken Sie auf diesen Button um zum aktuellen Beitrag zu wechseln.
Das Aufbereiten von Bildern für die Präsentation im Internet ist ein interessantes Thema dessen Wichtigkeit oft unterschätzt oder ignoriert wird. Natürlich macht ein gut präsentiertes Bild aus einer „misslungenen“ Aufnahme kein Meisterwerk, aber es kann leicht passieren, dass ein schlampig verkleinertes Bild einen falschen Eindruck erzeugt und der Qualität des Originals einfach nicht gerecht wird.
Klar gibt es viele Fotografen, sowohl im Hobby- als auch im Profibereich, welche sich keine Gedanken über diese Problematik machen und mit ihrem Arbeitsprozess zufrieden sind. Das ist OK – wer zufrieden ist sollte sich nicht um Probleme bemühen. Es gibt aber auch diejenigen, welche sich ärgern, wenn Sie Bilder im Internet sehen die wunderbar scharf und detailreich dargestellt sind während die eigenen Resultate in diesen Bereichen nicht so toll aussehen.
Da ich immer wieder gefragt werde, wie ich meine Bilder verkleinere und die Details dabei so gut bewahre, möchte hier ich meine Methode der Bildverkleinerung für das Internet erklären. Ob es die “beste” Variante ist, weiß ich nicht und ich bin mir sicher in ein paar Jahren habe ich neue Erkenntnisse gewonnen und neue Tricks auf Lager. Für den Moment bin ich damit aber zufrieden und die Anwendung ist einfach und zeitsparend.
Die Voraussetzungen
Es versteht sich von selbst, dass man aus einer “Suppe” von Bildpunkten kein scharfes Endresultat zaubern kann. Dazu ist auch meine Methode nicht fähig. Je schärfer also das Ausgangsbild ist, desto zufriedener wird man mit der verkleinerten Version sein. Die Megapixel spielen dabei eigentlich keine große Rolle mehr, da diese meist um das Vielfache größer sind als die endgültige Größe der Web-Version.
Für meine Variante der Verkleinerung benutze ich ein selbst geschriebenes Skript, welches in Photoshop ausgeführt wird. Dem Feedback nach zu schließen läuft es ab der Version Photoshop CS2. Dabei spielt es keine Rolle ob das Programm auf einem PC oder einem Macintosh installiert ist. Es ist auch nicht wichtig ob es sich um eine 32-Bit- oder 64-Bit-Version handelt.
Die Methode
Für diejenigen die es interessiert – hier ist eine kurze Erklärung des Ablaufs und der Kriterien, die hinter meiner Methode stecken. Das kann z.B. hilfreich sein, wenn man kein Photoshop installiert hat und die Bilder mit einer anderen Applikation verkleinert werden sollen.
Schärfe
Die klassische Methode um Bilder zu verkleinern ist natürlich die einfachste. Das Bild wird von der vollen Größe auf die kleinere Endgröße in nur einem Schritt reduziert. Jeder Bildpunkt im kleinen Bild ist so das Resultat aus einer großen Menge von Pixeln im Ausgangsbild. Ist das Ausgangsbild dann auch nicht übernatürlich scharf ist dieser Mittelwert einfach sehr “weich” und geht auf Kosten der Kantenschärfe und der Details.
Die bessere Methode ist es, das Bild in mehreren Schritten zu Verkleinern. Nach jedem dieser Verkleinerungsschritte schärft man das Bild relativ stark nach um den Schärfeverlust, der durch die Reduktion aufgetreten ist zu kompensieren. Die Zahl der Schritte ergibt sich aus der Originalgröße und der Endgröße des Bildes. Die Bildgröße der Zwischenbilder ist dabei immer um das 1.66-fache kleiner als die letzte Version des Bildes. Nach jedem Verkleinerungsschritt wird das Bild übermässig geschärft.
Photoshop-Verkleinerung (links) – mein Skript (rechts)Was den generellen Verkleinerungsprozess angeht, so ist das auch schon die ganze „Magie“. Wer also schnell und gut sein Bild verkleinern will, kann sich diese Methode merken und wir alleine dadurch schon eine deutliche Qualitätssteigerung erkennen.
Kantenschärfe
Wenn ein Bild geschärft wird, passiert im Prinzip nicht anderes als dass die Kontraste im Bild erhöht und verstärkt werden. Das sieht in den meisten Bereichen des Bildes gut aus und funktioniert toll, kann allerdings in Übergängen welche sowieso schon sehr kontrastreich sind zu Problemen führen. Die klassische Situation stellen z.B. dunkle Hügel vor einem hellen Himmel dar. Diese starken „Kontrastsprünge“ sollten eigentlich nicht oder nur sehr schwach nachgeschärft werden.
Ohne (links) und mit Kantenmaske (rechts) – 300% VergrößerungFrüher mal habe ich diese Bereiche mit Masken und Pinseln von der Schärfung exkludiert, was mir dann aber zu viel Arbeit war. In meinem Skript benutze ich einen Filter der die Kanten erkennt und daraus eine Maske erstellt, welche sich um dieses Problem kümmert.
RGB und Lab
Wem diese beiden Begriffe überhaupt nicht sagen, der sollte am besten den ganze Absatz überspringen. Ich werde mich um die Farbmodi in einem anderen Lehrgang kümmern und diese dort nochmal extra erklären.
Im RGB-Modus (links) und im Lightness Kanal des Lab-Modus geschärft (rechts)Wenn man Bilder im RGB-Farbmodus schärft, werden sowohl die Helligkeitsunterschiede als auch die Farbübergänge geschärft. Da sich die Schärfung ja bloß um die Verstärkung der Kontraste kümmern soll, kann es beim Schärfen der Farbübergänge oft zu unschönen Resultaten kommen. Vor allem wenn diese Übergänge schnell und oft nebeneinander passieren, vermischen sich die angrenzenden Farben und führen zu einem ausgewaschenen Resultat.
Der Lab-Farbmodus (Lightness, a und b), wie die Bezeichnung schon andeutet, hat den großen Vorteil, dass Tonalität, also Helligkeit, von den eigentlichen Farbinformationen getrennt wird. Dadurch ist es möglich, die Schärfung gezielt nur auf die Helligkeitsunterschiede anzuwenden während die Farbübergänge verschont bleiben. Der Unterschied ist in manchen Fällen sehr dramatisch und deutlich zu sehen.
Das Skript
Zu Beginn habe ich all die oben erklärten Schritte (oder zumindest diejenigen welche mir damals bekannt waren) für jedes Bild einzeln angewandt. Das war natürlich sehr mühsam und zeitaufwendig. Danach habe ich in Photoshop Aktionen aufgenommen, was weit schneller ging, aber in einzelnen Fällen immer noch zu Verzögerungen geführt hat.
Ich wusste, dass ein Photoshop-Skript die beste Lösung sein würde. Leider hatte ich kein Erfahrung mit der Skriptprogrammierung und musste mich erst einlesen. Aufgrund meiner generellen Programmierkenntnisse ging das aber recht schnell und ich konnte meine Vorstellungen gut realisieren.
Die aktuelle Version des Skripts (Version 0.8) ermöglicht es jetzt einem jeden durch einen einzigen Knopfdruck vom hochaufgelösten Original zum fertigen Bild für die Webpräsentation zu gelangen. Dabei bleiben die einzelnen Schritte in Ebenen erhalten, welche in speziellen Fällen angepasst oder verändert werden können. Wie das Skript zu installieren und zu bedienen ist, kann man aus der Anleitung entnehmen, welche in der Download-Version enthalten ist.
Zum Download
Sie können sich die aktuelle Version des Skripts hier herunterladen. In der Zip-Datei finden Sie das Skript in 2 Sprachen (Deutsch & Englisch) mit den dazugehörigen Anleitungen im PDF-Format.
Fazit
Ich hoffe, dieses Skript und die erklärten Prozeduren bringen etwas Licht in die Problematik der Bildverkleinerung und helfen Zeit zu sparen und die Qualität der Webbilder zu verbessern. Viel Spaß und Erfolg dabei!
Stian Klo
superb tutorials on your website and thanks a lot for the script ! will become very useful =)
Joe
Hallo,
ist es möglich in Photoshop jetzt eine Stapelverarbeitung zu machen? –> Ordner mit Bildern einladen, Skript anwenden, JPG mit bestimmter Qualität überspeichern, nächstes Bild usw.
Andreas Resch
Hallo Joe,
mit der Version V0.8 geht das über einen kleinen Umweg mit Aktionen und der Stapelverarbeitung. Die Anleitung dafür findet man im Artikel zu V0.7. Für die Version 0.9 werde ich mir überlegen, den Schritt etwas zu vereinfachen.
https://andreasresch.at/2012/03/03/webscharfungsskript-v0-7-update/
Neugebauer
Hallo Andreas,
habe mir das Schärfungsscript heruntergeladen. Danke für das Reinstellen.
Ich baue mir gerade eine Homepage und suche nach einer Möglichkeit meine Fotos während des Hochladen zu verkleinern
und nachzuschärfen. Kennst Du ein Webtool, welches die Fotos aus LR oder PS usw. nicht vermatscht und Farben ändert?
Mit freundlichen Grüßen
imago somnium
Andreas Resch
Hi,
ich kenne leider kein Tool oder Skript, dass die Bilder während des Hochladens gut verkleinert. Die besten Algorithmen basieren auf denen von Lanzcos – vielleicht hilft die eine Suche danach weiter.
Willie
Hallo
Ich habe diesen Dowload gemacht, aber da ist kein PDF mit Erklärung dabei … ?
Gruss Wilie
Andreas Resch
Die Erklärung gibt es hier … https://andreasresch.at/2013/04/07/web-sharpener-mehr-scharfe-furs-web/
Franz Sklenak
Guten Tag Andreas
Ich habe Ihren Script schon seit zwei Jahren mit grosser Freude benutzt. Leider kann ich ihn jetzt plötzlich nicht mehr aktivieren.
Auf meinem Laptop funktioniert er weiterhin einwandfrei. Sämiliche Versuche am iMAC in wieder zu aktivieren sind leider gescheitert. Immer erscheint die Meldung; Script kann nicht ausgeführt werden. Ziel Adobe Photoshop CS5 bietet keine Engie für Debugging.
Wo könnte das Problem liegen?
Mit freudlichen Grüssen
Franz
http://www.fotocommunity.de/fotograf/franz-sklenak/fotos/580135
Andreas Resch
Hallo Franz,
auf die Schnelle weiß ich keine Lösung. Aber da ich davon das erste Mal höre, kann es sein, dass es eher was mit deiner Photoshop-Installation zu tun hat als mit dem Skript selbst. Vielleicht Konklifte mit irgendeinem Plugin?
Franz Sklenak
Hallo Andreas
Danke für Dein Feedback. Es kann nur der Photoshop sein. Irgendwo fehlt etwas. Möglich ist auch die Aktualisierung auf Mavericks. Aber auf meinem Laptop funktioniert der Script einwandfrei und das genügt mir.
Gruss Franz
Sascha
“ Die Bildgröße der Zwischenbilder ist dabei immer um das 1.66-fache kleiner als die letzte Version des Bildes“
Das verstehe ich nicht ganz. Um das 1.66-fache kleiner? Also um mehr als 100% kleiner? Wie soll das funktionieren? 😉
Andreas Resch
Das heißt durch 1,66 dividieren. Ein Bild mit einer Seitenlänge von 1660 Pixeln hat dann bloß noch 1000 Pixel.
Jochen
Woher kommt der Verkleinerungsfaktor 1,66?
Jochen
Andreas Resch
Den habe ich vor Jahren in einem Blog von Marc Adamus aufgeschnappt. Er funktioniert in der Tat recht gut, aber manchmal weiche ich je nach Bildinhalt etwas davon ab um andere Ergebnisse zu erhalten.
Marek
Hallo,
ein kleiner Tipp für diejenigen welche das Script nicht starten können oder es plötzlich weg ist usw. Mir ist aufgefallen, dass das Script in der 64Bit Version nicht startet und überhaupt nicht auftaucht. Bei 32 Bit funktioniert alles einwandfrei. Hat man auf einem 64 Bit System beide versionen also die 64 und 32 Bit öffnet sich aber bei „Öffnen mit“ oder beim Öffnen durch ein „Doppelklick“ immer die 64Bit Version in der das Script nicht geht. Vielleicht hilft es einigen.
Gruß
WillieMc Bride
Hallo Andreas,
das ist eine richtig gute Methode – Großes Lob und Dankeschön!
Eine Anmerkung zum ändern/speichern der presets: Möglicherweise hat das script, wenn man es in den entsprechenden Ordner kopiert, keine Schreibrechte. Das führt dazu, dass man neue, eigene Voreinstellungen nicht speichern, bzw. vorhandene nicht ändern kann. Man könnte die Datei WebSharpener_Settings.xml zwar in einem Editor bearbeiten, einfacher finde ich es jedoch, entweder den Photoshop als Administrator zu starten und dann die Änderungen bzw Speicherungen vorzunehmen, oder der Datei WebSharpener.jsx die entsprechenden Rechte zu geben (rechte Maustaste usw…).
Danke für Deine Mühe!
Markus Rieder
Das braucht man nicht wirklich-
Nett gemeint aber überflüssig!
Andreas Resch
Hallo,
was braucht man nicht?
Mulex
Hallo Andreas,
Dein wirklich sehr gutes Skript nutze ich öfters und bin immer wieder zufrieden. Danke.
Aber das »durchhangeln« in der Ordnerstruktur der Batch-Verarbeitung find ich nervig. Dort wünsche ich mir voreinstellbare Pfade …
Da ich Änderungen nicht als neues Preset abspeichern kann (die Dateiberechtigungen werden jeweils von dem vorherigen Ordner vererbt und müssten zurück bis zur Installation von PS geändert werden – in Unkenntnis darüber, an welcher Stelle ich möglicherweise die Büchse der Pandora öffne, lasse ich das lieber) habe ich die für mich wichtigen Anpassungen in der xml-Datei vorgenommen (die lässt sich kopieren, in einem anderen »freien« Ordner ablegen, bearbeiten und sodann mit Admin-Rechten wieder in den WebSharpener-Ordner ablegen). In der xml-Datei kann ich allerdings nur Größe, Sättigung, Wasserzeichen, speichern als und JPG-Qualität, nicht aber die Pfade ändern bzw. voreinstellen. Habe ich möglicherweise etwas übersehen? Könnte man das Skript dahingehend erweitern?
Beste Grüße, Mulex
Andreas Resch
Hallo,
ich werde das Skript nicht mehr aktualsieren. Es gibt inzwischen eine Panel-Version welche moderner und flexibler ist. Hier ist der Link … https://www.andreasresch.at/upload/WebSharpenerEP_V1.0.5_Beta.zip