Sensorstaub entfernen

Die meisten von uns Digitalfotografen kennen ihn, haben ihn und hassen ihn – den Sensorstaub. Auch wenn heutzutage schon viele Kameras mit diversen Sensorreinigungstechniken ausgestattet sind (wie z.B. meine Canon 5D Mark II), so finden die kleinen Quälgeister doch immer wieder einen Weg ins Gehäuse. In strukturreichen Aufnahmen kann man sie meist nicht sehen und daher ignorieren, aber sobald man Aufnahmen mit großflächigem Himmel, mit Wasserflächen, Hauswänden oder ähnlichem drucken möchte, sollte man dieses Übel vorher entfernen.

DIE SUCHE

Generell empfehle ich, den Sensorstaub gleich am Anfang der Bildbearbeitung zu entfernen. Es wird zwar meist am Ende des Bearbeitungsprozesses einfacher ihn zu sehen, weil man oft die Kontraste erhöht, aber seine Auswirkung auf Masken und Selektionen kann auch zu einer Portion extra Arbeit führen.

Das Problem am Anfang der Bearbeitung ist nun also, dass das Bild aus der RAW-Anpassung meist mit weniger Kontrast in Photoshop geöffnet wird und die kleinen Staubpunkte daher sehr schwer zu sehen sind. Wir müssen sie vom Hintergrund trennen um die Sichtbarkeit zu verbessern und möglichst viele davon zu erwischen. Dafür gibt es nun einige Methoden. Es reicht oft schon eine einfache Erhöhung des Kontrastes per Tonwertkorrektur oder einer Gradationskurve. Es gibt auch interessante Varianten mit extremeren Kurvenänderungen, welche einer „Solarisation“ ähneln. Alle funktionieren mehr oder weniger gut und ihre Wirkung hängt aber oft auch sehr vom Bildinhalt ab.

Meine Methode hier sollte für die meisten Bilder funktionieren und bietet eine sehr gute Erkennbarkeit der Staubpunkte.

DIE AKTION

Wir müssen zuerst das Bild vorbereiten und dabei zwei Hilfsebenen erstellen. Die erste Ebene ist dazu da, um darin mit dem Reparatur-Pinsel-Werkzeug den Staub zu entfernen. Die zweite Ebene erhöht die Sichtbarkeit der Staubpunkte und kann nach der Anwendung gelöscht werden.

Damit Sie diese Ebene nicht jedes Mal erstellen müssen, habe ich eine Photoshop-Aktion geschrieben, welche das automatisch erledigt und die Ebenen gleich korrekt beschriftet und einstellt. Sie können nach deren Anwendung unmittelbar mit dem Säubern beginnen.

Hier ist der Link zum Download der Aktion. Sie können diese danach einfach Doppelklicken und so an Photoshop übergeben oder sie per „Aktionen laden“ in die Aktionspalette einfügen.

Download

ANWENDUNG

Nachdem Sie die Aktion zu Photoshop hinzugefügt haben, öffnen Sie einfach das Bild welches Sie säubern wollen und führen Sie die Aktion aus. Nach Beendigung der Aktion finden Sie zwei neue Ebenen über Ihrer Hintergrundebene und das Bild sieht verfremdet aus. Keine Sorge – diese Veränderung wird durch den Überblendmodus „Hartes mischen“ erzeugt und verschwindet, sobald Sie die Ebene „Hilfsebene“ wieder löschen.

Wir können nun auf jeden Fall die Staubpunkte besser sehen, weil diese plastisch aus dem Hintergrund hervortreten. Hier ein Beispiel dafür aus einem meiner „schmutzigen“ Bilder vom Himmel über dem Matterhorn.

 

Das gleiche Bild vor (links) und nach der Anwendung der Aktion (rechts)

Die Aktion hat das Reparatur-Pinsel-Werkzeug bereits ausgewählt und die Ebene „Hier reinigen“ auch gleich aktiviert. Sie können also gleich mit dem Reinigen loslegen. Kontrollieren Sie vorher nur schnell, dass sie einen passenden Pinsel für die Korrektur gewählt haben und dass der Aufnahmemodus des Reinigungs-Werkzeuges auf „Aktuell und darunter“ eingestellt ist. Schalten Sie zwischendurch immer wieder die Sichtbarkeit der „Hilfsebene“ aus und wieder an um den Fortschritt der Reinigung zu kontrollieren.

Nach dem Reinigen können Sie die nun „Hilfsebene“ löschen und wenn sie wollen die Ebene „Hier reinigen“ mit dem Originalbild vereinigen. Ich denke, Sie sollten nun alle störenden Punkte aus dem Bild entfernt haben und bereit für die weitere Bearbeitung bzw. den Druck des Bildes sein.

 
Viel Erfolg und alles Gute für das Jahr 2012.